Tag 1-3 Bösingen

Am Sonntagvormittag war es endlich soweit, La Luna wurde verladen und wir machten uns auf den Weg nach Bösingen. Gegen Mittag trafen wir auf der Hufrehestation ein und wurden, wie immer, sehr herzlich von Eva begrüsst. Für La Luna wurde extra ein grosser Paddock hergerichtet.

Amira genoss momentan die Auszeit auf der Weide, optimal - so konnte sich La Luna erst selber etwas eingewöhnen am neuen Ort. Sie fühlte sich innert kürzester Zeit wie Zuhause.

Zwei Stunden später kam der grosse Moment, der alles entscheiden würde. 

Würden die beiden Mädels zusammenfinden und sich gut verstehen? Dies war mein einziger richtiger Knackpunkt dieser Reise. Falls sie sich nicht anfreunden würden, bliebe mir nichts anders übrig als das Abenteuer abzubrechen/zu vertagen. 

Selbstverständlich kam alles anders und ich wurde eines besseren belehrt. Nach einem kurzen, oberflächlichen Beschnuppern staksten die beiden bereits friedlich zusammen umher. Ein schwaches Ohren anlegen, ab und an ein Quietschen - das wars! Kurze Zeit später genossen sie bereits das Heu aus demselben Netz.

Es war überwältigend und wärmte mein Herz auf eine Weise, die ich hier nicht zu Papier zu bringen wage.

Es fühlte sich an, als ob zwei, die bereits seit langer Zeit zusammengehören, sich nun endlich gefunden haben. Ich bin noch immer tief gerührt und sehr dankbar, dass wir nun vereint sind.

Die ganzen drei Tage, die wir hier in Bösingen verbrachten waren aufregend, spannend und extrem arbeitsintensiv. Wir unternahmen die ersten Spaziergänge zu dritt, La Luna bekam Ihre Pedicure, die überschüssige Energie wurde beim Longieren wegtrainiert und ich durfte auf dem Hof Unterstützung leisten beim Misten, Füttern, Einzäunen, Pferde eintreiben, etc.

Die Station für Huf kranke Pferde ist ein wunderbarer Ort. Es wird gearbeitet, geschwitzt und gepflegt - alles zum Wohle der Pferde. Mit extrem viel Herz und Energie arbeiten Linda, Eva und Jeannette früh morgens bis abends spät - ich bewundere dies zutiefst. 

Ich danke euch drei von ganzem Herzen, dass wir bei euch zu Gast sein durften. Vor allem aber geht mein Dank an euch für Amira - die Verwandlung, die sie in diesem Jahr erlebt und durchgemacht hat kann ich selbst noch immer nicht wahr haben. Nun ist es Zeit für uns aufzubrechen und wir hoffen schwer, dass wir lediglich für Ferien wieder bei euch Halt machen und nicht, dass wir eure Hufbehandlung aufgrund einer Rehe je wieder in Anspruch nehmen müssen. :-)